Im Rahmen des großen Leaks sind auch verschiedene Aussagen von führenden Microsoft-Führungskräften im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Activision Blizzard an die Öffentlichkeit gelangt.
Gemäß den Leaks wurde Phil Spencer, der CEO der Gaming-Sparte von Microsoft, von James Weingarten, einem Anwalt der Federal Trade Commission, auf eine interne Microsoft-Grafik angesprochen, die sich mit dem Wachstum des Game Pass-Service befasste.
Aus der Grafik geht hervor, dass Microsoft das Ziel verfolgt, zwischen den Geschäftsjahren 2029 und 2030 die Marke von 100 Millionen Game Pass-Abonnenten zu erreichen.
Jedoch hält Spencer dieses Ziel in seiner aktuellen Form für nicht ausreichend erstrebenswert. Seine Hauptbedenken drehen sich um das Wachstum des Game Pass außerhalb der Xbox-Konsolen. Laut Spencer müssten die PC- und Cloud-Segmente bis zum Geschäftsjahr 2027 erheblich stärker wachsen, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Andernfalls könnte die Zukunft der Gaming-Sparte von Microsoft intern in Frage gestellt werden.
Hoher Druck, aber wie wahrscheinlich ist ein Ende der Xbox?
Zur vorgelegten Grafik führte Spencer in der mittlerweile abgeschlossenen Gerichtsverhandlung aus: „Ich gehe nicht davon aus, dass dies die Zukunft des Xbox-Geschäfts sein wird. Dies ist eine Präsentation von unserer Geräteabteilung an das Führungsteam für Spiele. Daher handelt es sich um die Sichtweise des Teams, das damit beauftragt ist, unsere Hardware so aufzubauen, wie das zukünftige Geschäft aussehen würde.“
„Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass wir uns aus dem Gaming-Geschäft zurückziehen würden, wenn wir außerhalb der Konsolen nicht weitere Fortschritte machen würden. Wenn dies der Fall wäre, würden wir… ich glaube nicht, dass wir noch im Geschäft wären“, so Spencer weiter. „Wenn das das Ergebnis wäre, glaube ich nicht, dass wir noch in diesem Geschäft wären.“
„Die Mehrheit unserer Kunden befindet sich außerhalb unserer eigenen Hardware, und ich hoffe, dass dies vor 2030 der Fall sein wird. Wenn Sie mich also fragen, ob ich mit dieser Grafik übereinstimme und ob das helle Grün und Blau, je nach den Farben, die Sie sehen, viel größer sein müssten, würde ich sagen, dass wir bis zum Geschäftsjahr 2026/2027 in dieser Position sein sollten“, ergänzte Spencer.
„Oder wir müssten eine andere Entscheidung für das Geschäft treffen.“
Abschließend stellt sich jedoch die Frage, wie ernst die Aussagen bezüglich eines möglichen Endes der Xbox-Sparte zu nehmen sind. Schließlich bereitet sich Microsoft derzeit nicht nur darauf vor, die Übernahme von Activision Blizzard im Wert von knapp 69 Milliarden US-Dollar abzuschließen.
Es wurde auch bekannt, dass der US-Konzern bereits interne Gespräche über einen potenziellen Nachfolger der Xbox Series X/S führt, der möglicherweise im Jahr 2028 auf den Markt kommen könnte.