Microsoft hat kürzlich eine Partnerschaft mit Inworld AI bekannt gegeben, um Spieleentwicklern den Zugang zu generativer KI zu ermöglichen. In einem neuen Blogbeitrag beschrieb Microsoft diese „mehrjährige Partnerschaft“ als Bestrebung, „KI-Dialoge und narrative Tools in großem Maßstab“ zu entwickeln. Die angekündigten Tools umfassen einen „KI-Design-Copilot“, der „Eingabeaufforderungen in detaillierte Skripte, Dialogbäume, Quests und mehr“ umwandelt, sowie eine „KI-Charakter-Laufzeit-Engine“, die es den Spielern ermöglicht, „dynamisch generierte Geschichten, Quests und Dialoge“ zu erleben.
Viele Synchronsprecher fürchten wieder um ihre Jobs
Obwohl die Verwendung dieser Tools für Entwickler optional ist, hat die Ankündigung in den sozialen Medien bereits eine breite Kritik ausgelöst. Insbesondere Synchronsprecher, die sich bereits seit einiger Zeit gegen KI-Maßnahmen zur Wehr setzen, befürchten um ihre Jobs. Elias Toufexis, bekannt als die Stimme von Adam Jensen in „Deus Ex“ und dem Charakter Sam Coe in „Starfield“, war einer der ersten Synchronsprecher, der die Ankündigung kritisierte. Auf Twitter schrieb er: „Wenn Sie eine Karriere als Synchronsprecher beginnen möchten, dann lassen Sie es sein. All diese Jobs als namenlose Hintergrund-NPCs, die uns allen den Einstieg in die Branche ermöglicht haben… sie werden alle verschwinden. Ich bin jetzt schon verbittert.“ Toufexis glaubt, dass dies einen weiteren Streik in der Branche auslösen wird.
KI Inhalte von minderwärtiger Qualität
Weitere Synchronsprecher äußerten sich besorgt über die Entwicklung, darunter Shelby Young (bekannt aus „God of War“ und „Genshin Impact“) sowie Xander Mobus, die Stimme von Joker in „Persona 5“. Mobus sagte, es scheine eine „massive Verschwendung von Geld und Ressourcen“ zu sein, die anstelle von KI-Maßnahmen Menschen unterstützen könnten, die tatsächlich Spiele entwickeln. Er fügte hinzu, dass KI-generierte Inhalte im Vergleich zu von Menschen geschaffenen in der Regel minderwertig seien.
Entwickler solidarisieren sich mit Synchronsprechern
Auch einige Entwickler äußerten Bedenken über die Partnerschaft. Der niederländische Indie-Entwickler Rami Ismail malte ein düsteres Bild für die Branche: „Viele Leute werden gefeuert, die Spiele werden schlechter und die Führungsriege wird Millionen bekommen.“ Jill Schar, Lead Narrative Designer von „The Lamplighters League“, ermutigte ihre Kollegen, sich über den SAG-AFTRA-Streik zu informieren und dessen Zusammenhang mit KI zu verstehen. Im September hatten Hollywood-Drehbuchautoren in einem monatelangen Streik Schutzmaßnahmen gegen den Einsatz von KI in Film und Fernsehen durchgesetzt.